Ist es sinnvoll, während der Schwangerschaft auf jeden Fall zusätzliche Vitaminpräparate einzunehmen?
Folsäure (Vitamin B9) sollten Sie auf jeden Fall zusätzlich einnehmen. Eine ausreichende Folsäurezufuhr ist zwingend notwendig um Neuralrohr- Defekte des Fetus wie Spina bifida (offener Rücken), Hydrozephalus (Wasserkopf), Lippen- Kiefer- Gaumen- Segel- Fehlbildungen und Entwicklungsstörungen des Gehirns zu verhindern.
Durch eine ausgewogene Ernährung kann unter normalen Bedingungen der Mehrbedarf an Mineralstoffen und Vitaminen problemlos gedeckt werden, so dass in der Regel eine zusätzliche Einnahme von weiteren Vitaminen nicht nötig ist.
Ist die Einnahme eines Eisenpräparates während der Schwangerschaft prinzipiell zu empfehlen?
Die Einnahme von Medikamenten in der Schwangerschaft sollte grundsätzlich kritisch hinterfragt werden. Eine prinzipielle Eisensubstitution in der Schwangerschaft ist daher nicht notwendig. Es ist generell sinnvoll in und außerhalb der Schwangerschaft auf eine ausgewogene, eisenhaltige Ernährung zu achten.
Belegt ist ein um das Doppelte erhöhter täglicher Eisenbedarf innerhalb der zweiten Schwangerschaftshälfte. Dieser lässt sich auf die gesteigerte Blutbildung der Mutter und des Fetus zurückführen. Kann dieser Bedarf nicht in ausreichendem Maße über die Nahrung zugeführt werden, greift der Körper auf Reserven zurück, welche häufig durch Monatsblutungen oder vorausgehende Schwangerschaften relativ gering sind. Eisenmangelsymptome wie Infektionsanfälligkeit, Müdigkeit und Blässe treten meist ab der 30. SSW auf und sind eindeutiger Hinweis, dass eine unterstützende Einnahme eines Eisenpräparates indiziert ist (z.B. Eisen-II-Sulfat 1-2 x 80mg/d).
Weiterhin muss beachtet werden, dass starke Blutungen bei der Geburt mit hohen Eisenverlusten einhergehen, so dass ein gut gefüllter Speicher ratsam ist. Ihr Frauenarzt kann Ihren Eisengehalt im Blut durch einfache Tests bestimmen. Besprechen Sie mit Ihm, ob für Sie die Einnahme eines Eisenpräparates sinnvoll ist, unter anderem auch vor dem Hintergrund einer notwendigen Eigenfinanzierung, da die Nahrungsergänzungsmittel in der Werbung empfohlen, jedoch nur in begründeten Fällen von der Krankenkasse bezahlt werden.
Ist von einem regelmässigen Genuss an Kaffee während der Schwangerschaft prinzipiell abzuraten?
Koffein ist nicht zwingend schädlich. Sie können weiterhin Ihre bevorzugten koffeinhaltigen Getränke (Kaffee, Tee, Cola, Red Bull) oder Schokoloade genießen, solange Sie es nicht übertreiben. Wie bei jedem Genussmittel besitzt auch hier der Grundsatz einer angemessenen Dosis Gültigkeit. Das Bundesministerium für Ernährung hat eine Richtlinie veröffentlicht, nach der schwangere Frauen nicht mehr als 300 mg Koffein am Tag zu sich nehmen sollten. Dieser Grenzwert entspricht in etwa drei bis vier Tassen Pulver- oder Filterkaffee (je nachdem wie stark zubereitet), sechs Tassen Tee oder sechs Dosen Cola pro Tag.
Koffein wirkt anregend und stimuliert das Zentrale Nerven-, Herz-Kreislaufsystem und die Atmung; es verengt die Gefäße und vermindert so die Sauerstoffversorgung der Plazenta. Hierdurch kann es zu einer Beeinträchtigung des Wachstums des Kindes und einem niedrigen Geburtsgewicht führen. Da Koffein plazentagängig ist, kann es beim Feten einen schnelleren Herzschlag und vermehrte Aktivität auslösen. Außerdem hemmt Koffein die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung, insbesondere in Form von Schwarztees.
Ist gegen alkoholfreies Bier während der Schwangerschaft etwas einzuwenden?
Der sporadische Genuss eines alkoholfreien Bieres ist während der Schwangerschaft durchaus erlaubt. Zu bedenken gilt jedoch die Definition „alkoholfrei“. Diese bezeichnet einen auf unter 0,5% reduzierten Alkoholgehalt.Zwar kann der gelegentliche Genuss von alkoholfreiem Bier in der frühen Schwangerschaft wegen des geringen Alkoholgehalts als tolerabel eingestuft werden. Wer allerdings kein Risiko eingehen will, sollte auch auf die regelmäßige Zufuhr von alkoholfreiem Bier verzichten. Wie immer gilt die Regel: Übertreiben Sie es nicht!
Ich habe eine Katze. Wie groß ist das Risiko einer Toxoplasmose - Infektion? welche Auswirkungen hätte eine Infektion auf mein Baby?
verunreinigte Lebensmittel (z.B. Salat, Gemüse), aber auch durch rohes Fleisch, vom Menschen aufgenommen werden.
Die Toxoplasmose ist eine häufige Infektion: 30-50% der Schwangeren in Deutschland haben Antikörper gegen den Erreger als Zeichen einer erlittenen Infektion.
Grippeähnliche Beschwerden oder ein Anschwellen der Lymphknoten sind typische, jedoch unspezifische Anzeichen für eine Infektion mit Toxoplasmose. Bei einer Erstinfektion mit dieser Erkrankung werden Antikörper gebildet, die vor einer erneuten Infektion schützen, es sei denn eine Erkrankung oder Therapie schwächt das Immunsystem sehr stark ab.
Im Gegensatz zu einer Infektion von Nichtschwangeren stellt eine Erstinfektion in der Schwangerschaft ein ernstes Problem dar.
Mit fortschreitendem Schwangerschaftsalter erhöht sich bei einer Erstinfektion von Ihnen das Infektionsrisiko für Ihr Kind, dafür nimmt das Risiko einer Schädigung deutlich ab.
So kann es beispielsweise bei einer Infektion im ersten Schwangerschaftsdrittel zu einer Fehlgeburt kommen, während bei einer Erstinfektion gegen Ende der Schwangerschaft eine Infektion Ihres Kindes meist überhaupt keine schädigenden Auswirkungen hat.
Da eine Infektion meistens ohne Symptome verläuft, wird eine Blutentnahme zur Bestimmung Ihrer Immunität, v.a. bei Katzenkontakt, empfohlen. Allerdings wird diese Blutuntersuchung selten von der Kasse bezahlt, da sie nicht in den Mutterschaftsrichtlinien vorgeschrieben ist. Bei einer nachgewiesenen Erstinfektion in der Schwangerschaft gibt es eine etablierte Antibiotikatherapie, um einer Erkrankung des Kindes vorzubeugen.
Da die Erkrankung Toxoplasmose vor allem durch Katzenkot und rohes Fleisch übertragen wird, sollten Sie versuchen den direkten Umgang mit Katzen sowie vor allem das Putzen von Katzenklos zu vermeiden. Reinigen Sie sorgfältig Gemüse, Salat und Obst aus Biogärten und waschen Sie sich gründlich die Hände nach der Gartenarbeit oder der Fleischzubereitung.
Wenn Sie eine Katze halten, informieren Sie Ihre Frauenärztin bzw. Ihren Frauenarzt über Ihr erhöhtes Risiko und lassen Sie regelmäßig Ihren Antikörperstatus im Blut testen, um eine Infektion möglichst früh zu erkennen. Wenn Sie eine Toxoplasmoseinfektion bereits früher durchgemacht haben, brauchen Sie sich nun keine Sorgen mehr zu machen – Sie sind immun und Ihr Kind ist nicht gefährdet!
Wie sieht die Therapie der Toxoplasmoseinfektion während der Schwangerschaft aus?
Bei Infektionsverdacht wird unverzüglich eine antibiotische Therapie anhand des Wirkstoffes Spiramycin eingeleitet. Die Behandlung dauert mindestens 4 Wochen. Eine ausführliche Ultraschalluntersuchung durch einen entsprechend ausgebildeten Frauenarzt ist unbedingt erforderlich, um eine Schädigung des Kindes auszuschließen. Ab dem vierten Schwangerschaftsmonat oder im Falle der Diagnose einer Infektion des Fetus anhand einer Untersuchung des Nabelschnurblutes oder des Fruchtwassers, werden die Wirkstoffe Pyrimethamin, Sulfadiazin und Folsäure verordnet. Diese Therapie ist meist sehr erfolgreich und kann in der Regel gesundheitliche Schäden des Fetus verhindern.
Sollte ich mich während der Schwangerschaft von meiner Katze trenne, um das Risiko einer Toxoplasmose-Infektion zu vermeiden?
Toxoplasmose-Titer überprüfen lassen. Ist dieser positiv sind, können Sie unbesorgt sein; ist er negativ, ist Vorsicht angesagt. Intensive Hygienemaßnahmen wie eine tägliche Reinigung des Katzenklos sind enorm wichtig. Die Infektionsgefahr bei Katzen, die sich viel im Freien aufhalten, ist im Vergleich zu reinen Hauskatzen deutlich erhöht. Lebensmittel, wie rohes Fleisch sind aber die häufigeren Infektionsquellen.
Stellt der Verzehr von Sushi während der Schwangerschaft ein Problem dar?
Erfahrungsgemäß ist es äußerst sinnvoll, sich in der Schwangerschaft fischreich zu ernähren. Seefische versorgen den Körper mit wertvollem Eiweiß, dem lebensnotwendigen Mineralstoff Jod sowie wichtigen Omega-3-Fettsäuren.Äußerst zurückhaltend sollten Sie jedoch bezüglich rohen sowie geräucherten Fischprodukten und Muscheln sein. Beispiele hierfür sind Sushi, Matjes, Hering, Räucherlachs und Austern. Diese weisen ein deutlich erhöhtes Risiko für Listerien-Befall auf. Erhitzen Sie deshalb alle Fische, Fischprodukte und Meeresfrüchte, um diese dann unbesorgt genießen zu können.
Können Listerien-Keime durch Erhitzen und Tiefkühlen vernichtet werden?
Durch Tiefgefrieren werden die Listerien im Gegensatz zu Toxoplasmose-Erregern nicht vernichtet. Ab einer Temperatur von ca. 75 °C werden die Keime jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit abgetötet.
Schwangere sollten vor allem folgendes beachten:
- Meiden Sie Rohmilchprodukte und Muscheln bzw. Meeresfrüchte
- Meiden Sie Salami, Wurst-Fleisch-Pasteten und Tartar
- Reinigen Sie Salat sehr gründlich
- Waschen Sie regelmäßig Ihre Hände.
- Vermeiden Sie den Kontakt zwischen rohen und gekochten Lebensmitteln.
- Verbrauchen Sie vorgekochte bzw. halbfertige Lebensmittel so schnell wie möglich
- Verwenden Sie zum Kochen keine angebrochenen Konserven, Mayonnaise oder Salatdressing
Reinigen Sie regelmäßig Ihren Kühlschrank. Die Temperatur sollte stets unter 4º C liegen.
Wie kann ich in Erfahrung bringen, dass ein Käse wirklich aus Rohmilch produziert wurde?
Große deutsche Molkereien sind verpflichtet, Rohmilchprodukte auf der Packung explizit zu kennzeichnen. In der Regel produzieren sie den Großteil der Produkte aus pasteurisierter Milch. Aus Sicherheitsgründen ist es empfehlenswert, während der Schwangerschaft den Einkauf auf abgepackten Käse zu reduzieren oder an der Theke die Kennzeichnung der Großpackungen überprüfen zu lassen. Des Weiteren sollten Sie bevorzugt Hartkäsesorten kaufen und stets die Rinde abschneiden. Zurückhaltend sollten Sie mit dem Einkauf bei Direkterzeugern und kleinen Molkereien sein, da für diese die Kennzeichnungspflicht keine Geltung hat. Bedenken Sie außerdem, dass Käsesorten mit rechtlich geschützter Original-Herkunftsbezeichnung in aller Regel aus Rohmilch hergestellt werden. Hierzu zählen bspw. Italienischer Mozzarella, Französischer Camembert sowie Schweizer Emmentaler.
Ist die Einnahme von Folsäure über das empfohlene Intervall von zwölf Wochen gesundheitlich bedenklich?
Als werdende Mutter ist es äußerst wichtig, im Hinblick auf die Auswirkungen eines Folsäuremangels auf eine ausreichende Folsäureversorgung zu achten. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass das Risiko für Entwicklungsstörungen beim Ungeborenen (z.B. Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, Neuralrohrdefekte, angeborene Herzfehler) durch eine ausreichende Folsäureversorgung in der Frühschwangerschaft deutlich gesenkt wird.
Das Neuralrohr ist eine Struktur der Embryonalentwicklung, die bereits während der zweiten und dritten Schwangerschaftswoche entsteht. Sie bildet den Ursprung für die Entwicklung des zentralen und periphere Nervensystem des Kindes. Neuralrohr- Defekte sind beispielsweise Spina bifida (offener Rücken), Hydrozephalus (Wasserkopf), Lippen- Kiefer- Gaumen- Segel- Fehlbildung und Entwicklungsstörungen des Gehirns.
Studien haben gezeigt, dass bei Folsäuremangel frühe Fehlgeburten, eine vorzeitige Lösung des Mutterkuchens sowie eine Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie) gehäufter auftreten. Da jedoch eine bewusste Ernährung allein zur Deckung Ihres Folsäurebedarfes nicht ausreicht, ist bei Planung einer Schwangerschaft die zusätzliche Einnahme eines Folsäurepräparates möglichst bereits einen Monat vor Eintritt der Schwangerschaft, spätestens aber nach Feststellung der Schwangerschaft, ratsam.
Ebenso ist auch nach der 12.SSW eine weitere Folsäureeinahme prinzipiell zu empfehlen.
Da die Organentwicklung, die so genannte Organogenese, nach der 10. Schwangerschaftswoche abgeschlossen ist, hat die Folsäure zwar keine Auswirkung mehr auf das Neuralrohr des Ungeborenen, sie ist jedoch als unerlässlicher Bestandteil bei der Neubildung von Zellen an zahlreichen wichtigen Prozessen im Körper des ungeborenen Kindes von enormer Bedeutung.
Aktueller wissenschaftlicher Stand ist, dass eine längerfristige Einnahme von Folsäure in dieser Dosierung gesundheitlich unbedenklich ist. Nebenwirkungen sind erst bei weitaus höherer Dosierung bekannt (über 15 Milligramm täglich länger als vier Wochen). Bis 1.000 Mikrogramm gilt eine Aufnahme als sicher.
Wie sieht es mit Radfahren während der Schwangerschaft aus?
Prinzipiell ist Radfahren eine äußerst günstige Sportart für die Zeit der Schwangerschaft. Durch die Bewegung Ihrer Beine werden die Muskeln angespannt und damit der Blutrückstrom zu Ihrem Herzen gefördert. Dies wirkt der Entstehung von Krampfadern aktiv entgegen. Wenn sich bereits an Gewicht zugenommen haben, nimmt Ihnen der Drahtesel einen Teil der Last ab. Deshalb ist Radfahren gerade auch bei Übergewicht in der Schwangerschaft besonders empfehlenswert, da Ihre Gelenke durch den reduzierten Gewichtsdruck geschont werden.
Neben Radfahren, Schwimmen und Aqua-Fitness sind Spazierengehen, Wandern bis 1300 m Höhe (trainierte Schwangere dürfen auch bis 2.000m aufsteigen), Walking, sanftes Joggen, Aerobic sowie mäßiges Kraft- oder Gerätetraining im Studio (lassen Sie sich von einem kompetenten Trainer beraten!) empfehlenswert. Oder versuchen Sie es mal mit leichtem Tanzen! Ihr Kleines wird sich über die wiegenden Bewegungen freuen!
Kann ich auch während der Schwangerschaft weiterhin meine Bauchmuskeln trainieren?
Sit-ups oder ähnliche Bauchmuskelübungen sind auf die Dauer sehr beschwerlich und sollten nicht mehr forciert werden. Gerade Sit-ups belasten die gerade Bauchmuskulatur, können diese auseinander ziehen und zu Verletzungen führen. Ein leichtes Auseinandergehen der linken und rechten Bauchmuskelgruppen, die so genannte Rektusdiastase, ist insbesondere gegen Ende der Schwangerschaft bei den meisten Schwangeren zu beobachten., Dabei bleibt eine sehnige Verbindung in der Mittellinie der Muskelgruppen bestehen. Werden die Muskeln links und rechts dieser Mittellinie jedoch zu stark trainiert, kann sich diese Verbindung überdehnen oder gar auseinander reißen.
Behutsames Training ist jedoch gerade bezüglich der Rückenstabilisierung von Vorteil. Wichtig wäre, dass Sie in der zweiten Schwangerschaftshälfte hauptsächlich die schräg verlaufenden Muskelpartien sowie die Beckenmuskulatur in Ihr Training einbeziehen. Adäquate Übungen diesbezüglich sind schräge Sit-Ups sowie abwechselndes Anziehen der Beine, wobei dabei immer eines auf dem Boden verbleibt.
Zu bedenken gilt wie bei jedem Training, dass umfangreiche Aufwärm- und Dehnphasen im Vorfeld der Gymnastik durchgeführt werden.
Im letzten Schwangerschaftsdrittel sollten Sie nicht mehr in Rückenlage trainieren, weil dann die Gebärmutter und ihr größer werdendes Kind den Rückfluss des Blutes zum Herzen behindern und zu Kreislauf-Problemen führen kann (Vena-cava-Syndrom). Übungen in der Seitenlage, im Stehen, im Sitzen oder im Vierfüßlerstand sind dann günstiger. Grundsätzlich sollten Sie bei jeder sportlicher Betätigung in der Schwangerschaft stets auf ihren Körper hören. Sollten Sie Schwindel, Kopfschmerzen, vaginale Blutungen oder anderen Beschwerden verspüren, beenden Sie bitte das Training umgehend und konsultieren Sie Ihren Arzt.
In welchem Ausmaß ist Lauftraining während der Schwangerschaft noch vertretbar?
Leichter, regelmäßiger Sport ist für Sie als werdende Mutter sehr gut. Wenn Sie sich in einem guten Trainingszustand befinden, steht sportlicher Betätigung nichts im Wege. Allerdings ist es stets wichtig, dass Sie die Signale, die Ihnen Ihr Körper gibt, wahrnehmen und Ihr Training beenden, sobald es Ihr Wohlbefinden beeinträchtigt. Voraussetzung für Ihr Wohlbefinden ist, dass Sie im so genannten aeroben Bereich joggen, denn nur in diesem Bereich wird das Blut (und damit der Fetus) ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Sie sollten sich beim Laufen mit Leichtigkeit noch unterhalten können, dann haben Sie die richtige Geschwindigkeit. Noch besser ist, das Tempo mit einer Pulsuhr zu kontrollieren; dabei sollten Sie Werte von 130 bis 140 Schlägen / Minute nicht überschreiten.
Sinnvolle Alternativen zum Laufen sind Schwimmen, Gymnastik, Fahrradfahren, Wandern oder Nordic Walking. Nicht geeignet sind Leistungssport, Kraftsportarten und Sportarten mit kurzfristigen Erschütterungen und Belastungen (Reiten, Tennis, Squash). Übertriebenes Training ist während der Schwangerschaft äußerst kontraproduktiv. Studien belegten, dass durch die hauptsächliche Sauerstoffversorgung der Muskulatur eine Sauerstoffunterversorgung des Fetus induziert wird. Folge kann ein verringertes Geburtsgewicht sein!
Sollte ich mich während der Schwangerschaft bewusst salzarm ernähren?
Nein, eine salzarme Diät in der Schwangerschaft wird weder für gesunde noch für Gestose-Schwangere empfohlen. Eine salzarme Diät ist zudem potentiell gefährlich, weil die notwendige Flüssigkeitsaufnahme durch ein vermindertes Durstgefühl eingeschränkt wird. Dadurch werden Ihrem Körper lebensnotwendige Mineralien vorenthalten. Dies kann zu Mangelversorgung des Babys sowie Hochdruckerkrankungen der werdenden Mutter und daraus resultierenden Komplikationen führen. Durch die Salzeinschränkung kann der Organismus das insbesondere während der Schwangerschaft dringend benötigte Wasser nicht mehr in den Gefäßen halten, es tritt folglich ins Gewebe über, wo es Wassereinlagerungen (Ödeme) erzeugt. Orientieren Sie sich also an einer gesunden, protein-und ballaststoffreichen sowie fettarmen Ernährung anhand der Ernährungspyramide.
Ist vegetarische Ernährung während der Schwangerschaft für mein Baby gesundheitlich gefährlich?
Das kommt darauf an, wie streng die Einschränkungen sind. Es muss unterschieden werden zwischen vegan, lakto- und ovo-lakto-vegetarischer Ernährung. Laktovegetarier verzichten auf Fleisch, Fisch und Eier, nehmen aber Milch und Milchprodukte zu sich. Ovo-Laktovegetarier streichen ausschließlich Fisch und Fleisch von ihrem Speiseplan, essen jedoch - im Unterschied zu den Laktovegetariern - neben Milchprodukten auch Eier. Veganer meiden alle vom Tier stammenden Produkte, d.h. neben Fleisch auch Fisch, Eier, Milch und Honig.
Durch eine ovo-lakto-vegetarischer Ernährung, wird die Gesundheit Ihres Babys in der Regel nicht beeinträchtigt, da durch einen hohen Gemüse- und Obstverzehr genügend Vitamine und Mineralstoffe aufgenommen werden können. Durch den Konsum von Milch, Milchprodukten und Eier stellen Sie die ausreichende Versorgung Ihres schwangeren Körpers mit Proteinen und fettlöslichen Vitaminen sicher.
Untersuchungen zeigten, dass vegane Ernährung hinsichtlich einer Schwangerschaft äußerst ungünstig ist, da mit einer Unterversorgung an lebensnotwendigen Vitaminen und Mineralstoffen zu rechnen ist. Insbesondere Vitamin B12 und Vitamin D3 sowie Calcium und Eisen werden dem Körper der werdenden Mutter und damit dem ungeborenen Kind nicht in ausreichendem Maße zugeführt.
Eine ausreichende Versorgung an Vitamin B12 (in der Schwangerschaft mit 3,5 Mikrogramm) ist notwendig für Gehirn und Nervensystem, Wachstum, rote Blutkörperchen, Knochenbau und eine positive Stimmungslage. Es trägt dazu bei, eine Blutarmut zu vermeiden. Wichtige Nährstofflieferanten sind tierische Lebensmittel, insbesondere Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte. Die notwendige Calciumversorgung kann bei einer veganen Ernährung enorm vermindert sein, da Pflanzen einerseits nur geringe Mengen an Calcium enthalten und andererseits dieses vom Körper auch noch schlechter verwertet werden kann. Calcium ist unentbehrlich für den Aufbau der Gewebs- und Knochenstrukturen des wachsenden Kindes. Bei einer Unterversorgung wird es Ihrem eigenen Skelett entzogen und erhöht das Osteoporose- Risiko. Calcium-Lieferanten sind Milch, Milchprodukte, Hülsenfrüchte, Haselnüsse, Mandeln und Gemüsesorten wie Fenchel und Brokkoli.
Eine Unterversorgung während der Schwangerschaft kann folgenreich für das heranwachsende Kind sein. Da vom Körper vorrangig das heranwachsende Kind mit Nährstoffen versorgt wird, besteht auch für die Mutter die Gefahr einer Mangelversorgung.