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Verhütung - Häufige Fragen zur Pille

Nebenwirkungen der Pille sind meist von geringem Ausmaß und häufig vorübergehender Natur. Zu Beginn der Einnahme treten nicht selten Zwischenblutungen auf, die dann, wenn der Körper sich auf die veränderte hormonelle Situation umgestellt hat, wieder verschwinden. Unter normalen Umständen sollte ein Präparat ca. 3 bis 6 Monate eingenommen werden, bis man die Verträglichkeit endgültig beurteilen kann.

Nebenwirkungen, die bei der Pille auftreten können, sind entweder auf Östrogen oder das Gestagen zurückzuführen.

Östogenbedingte Wirkungen können z.B. sein:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Wassereinlagerung
  • Brustspannen
  • Kopfschmerzen
  • Wadenkrämpfe
  • Krampfadernbeschwerden
  • vermehrter Ausfluß

Gestagenbedingte Wirkungen können z.B. sein:

  • Appetitsteigerung - Gewichtszunahme
  • Müdigkeit
  • depressive Verstimmung
  • Libidoverlust
  • trockene Scheide
  • verstärkte oder verminderte Blutung
  • Pigmentstörungen
  • Akne
  • Haarausfall
  • verstärkte Behaarung

Das Auftreten von unerwünschten Wirkungen ist sehr individuell. Sie hängen auch von der Hormonmenge und von der Wahl des geeigneten Gestagens ab. Sprechen Sie uns bei Auftreten unerwünschter Wirkungen an. In den meisten Fällen kann durch die richtige Wahl des Präparates oder durch geeignete Gegenmaßnahmen eine gute Verträglichkeit erzielt werden.

Patientinnen mit folgenden Erkrankungen sollten auf eine hormonelle Schwangerschaftsverhütung ganz verzichten:

  • vorausgegangene Thrombosen oder Thromboembolien
  • Bluthochdruck (>160/95 mmHg)
  • Schwere Migräne
  • Gerinnungsstörungen
  • Erhöhte Blutfette und Gefäßstörungen
  • ausgeprägtes Übergewicht: BMI>40
  • schwer einstellbarer Diabetes
  • Diabetes mit Gefäßkomplikationen
  • akute Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
  • akute Lebererkrankungen und akute Erkrankungen der Gallenblase
  • Hormonabhängige Tumore

Die Frage bezüglich eines Risikos für Brustkrebs ist in der Fachwelt bis heute umstritten. Die neueren Studien mit den heute verwendeten Kontrazeptiva zeigen zumeist kein erhöhtes Risiko. Es gibt aber aus einigen, vor allem älteren Studien Hinweise darauf, dass durch die Einnahme von hormonellen Kontrazeptiva die Brustkrebsrate geringfügig erhöht werden kann, vermutlich aber nur nach Einnahme über einen sehr langen Zeitraum. Man nimmt an, dass die Hormone der Kontrazeptiva bestimmte Brustkrebszellen stimulieren könnten, die aber aus anderen Gründen entstanden sind. Demnach ist sehr wichtig, dass unter der Einnahme von hormonalen Kontrazeptiva regelmäßige frauenärztliche Kontrollen erfolgen, auch, um die eigentlichen Risikofaktoren für Brustkrebs im individuellen Fall zu erkennen.

Insgesamt ist die Datenlage zu Brustkrebs sehr unklar. Demgegenüber ist gesichert, dass das Risiko für Eierstockkrebs und auch Gebärmutterkrebs, vermutlich auch Dickdarmkrebs unter der Einnahme der Pille stark gesenkt wird. Für Gebärmutterhalskrebs ist jedoch ein erhöhtes Risiko nicht auszuschliessen, obwohl hierzu unklar ist, inwieweit das Risiko nicht eher durch bestimmte Viren gegeben ist. Neuerdings kann durch eine Impfung dieses Risiko stark reduziert werden. Dies sollten Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin besprechen. Wichtig auf jeden Fall sind auch hier die mindestens jährlichen frauenärztlichen Kontrollen, da durch regelmäßige Abstriche ein erhöhtes Risiko frühzeitig erkannt werden kann.

Durch die gleichzeitige Einnahme von Medikamenten kann es zu Wechselwirkungen kommen. Diese sind z.B. bekannt bei:

  • Antibiotika
    Antibiotika schädigen die Darmflora und vermindern dadurch die Aufnahme von Arzneimitteln in den Körper. Möglicherweise lässt die Empfängnisverhütung während dieser Zeit nach.
  • Antiepileptika
  • Johanniskrauthaltige Antidepressiva

Hormonelle Kontrazeptiva dürfen Jugendlichen ab 14 Jahren verschrieben werden, wenn die Gefahr einer unerwünschten Schwangerschaft besteht. Im jeden Fall sollte eine ausführliche Beratung und Aufklärung durch den Frauenarzt/Ärztin erfolgen. Bei Jugendlichen unter 14 Jahren muss die Einverständniserklärung mindestens eines Erziehungsberechtigten vorliegen, zwischen 14 und 16 ist es angeraten. Die Verordnung und der Bezug von hormonellen Verhütungsmitteln wird bis zur Vollendung des 20. Lebensjahres von der Krankenkasse getragen.

Bei Frauen über 40 sollte die Anwendung der Pille wegen der Gefahr von Gefäßkomplikationen von dem gesamten Gesundheitszustand abhängig gemacht werden. Das gilt insbesonders für Raucherinnen, bei Übergewicht, Diabetes, Störungen des Fettstoffwechsels und bei Thromboseneigung.

Es ist immer eine individuelle Entscheidung nach eingehender Untersuchung und Beratung.

Die "Pille danach" stellt derzeit neben der Einlage einer Spirale eine wichtige Möglichkeit dar, nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr, bei einem Anwendungsfehler einer Verhütungsmethode (z.B. gerissenem Kondom) oder nach einer Vergewaltigung auf relativ sichere Art eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern.

Ja, für den Fall, dass Sie die "Pille danach" einmal kurzfristig brauchen (z. B. Urlaub, Dienstreisen) ist es unter Umständen sinnvoll, eine Packung vorrätig zu halten. Fragen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin, nicht alle verschreiben die „Pille danach“ vorab.

Bei Einnahme einer Kombinationspille sollte die vergessene Pille sobald als möglich eingenommen werden und die nächste Pille dann wie üblich einnehmen. Dies bedeutet manchmal, dass am selben Tag zwei Pillen eingenommen werden. Die Gefahr einer ungewollten Schwangerschaft ist hierbei allerdings sehr gering.

Bei einer Gestagenmonopille sollte dasselbe Einnahmeschema angewandt werden. Allerdings wird empfohlen in diesem Fall für die nächsten zwei Tage eine zusätzliche Verhütungsmethode anzuwenden, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern.

Bei Vergessen von zwei Pillen sollten diese sobald als möglich eingenommen werden. Zusätzlich sollte aber eine andere Verhütungsmethode angewandt werden für den Rest des Zyklus.

Bei Vergessen von mehr als zwei Pillen sollte der Arzt aufgesucht werden um weitere Instruktionen einzuholen.

Es gibt drei Hauptarten der Verhütung: Barrieremethoden, hormonelle Methoden und chemische Methoden.

Bei den Barrieremethoden werden die Spermien physikalisch daran gehindert in die weiblichen Fortpflanzungsorgane zu gelangen. Dazu gehören die Kondome (für Mann und Frau), das Diaphragma, die Portiokappe und die Spirale.

Hormonale Methoden verändern das hormonale Milieu der Frau, wodurch eine Schwangerschaft verhindert wird. Hormonale Methoden gibt es in Form von Pillen, Pflaster, Implantate, Vaginalring, Injektionen und Spirale.

Zu den chemischen Methoden gehören die so genannten Spermizide, die ein Abtöten der Spermien bewirken. Sie gibt es in Form von Schaum, Gele, Zäpfchen oder Sprays.

Die Zeitspanne bis zur Wirksamkeit kann je nach Pillenart variieren. Im Allgemeinen kann man aber davon ausgehen, dass nach 7-10 Tagen Einnahme ein wirksamer Schutz vorliegt, falls diese bei der ersten Anwendung sofort ab Beginn der Menstruationen eingenommen wurden (was allgemein empfohlen wird).  Solange sollte zur Erhöhung der kontrazeptiven Sicherheit eine zusätzliche Methode (wie. z.B. Kondome) herangezogen werden. Genaueres erfährt man aber auch aus der jeweiligen Packungsbeilage.

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